Wer nicht fragt…

Foto: ©kanzler4kids.at

Wir sprechen zwar alle Deutsch, aber wir können unmöglich alles über diese Sprache wissen. Außerdem unterliegt jede Sprache einem ständigen Wandel, so dass was gestern noch klar und zweifelsfrei war, heute schon fragwürdig sein kann.

Unter der Kategorie “ Lehrer: Wer, wie, was…?“ werfen  wir also Fragen auf zu Regeln und Gebrauch der deutschen Sprache, tragen Informationen zu diesen Fragen zusammen und versuchen, eine überzeugende Antwort darauf zu formulieren. Unter der Kategorie „Lerner: Wer, wie, was…?“ können alle Lerner Fragen rund um die Deutsche Sprache stellen, die wir so schnell und gut wie möglich beantworten werden.

Also, nicht vergessen: 

7 Antworten

  1. Danke, lieber Werner, aber bis zu einer allgemeinen Grundhaltung dahin war es kein kurzer Weg – das soll auch noch erwähnt werden 🙂

  2. Im Eifer des Gefechts habe ich jetzt was vergessen. Mein Fehler, sorry, *grins*:

    Hier im Forum „Lehrer: Wer wie was… “ als Lehrer eine Frage zu posten (bzw. eine Wissenslücke zuzugeben), ist sehr ähnlich Deiner Geschichte mit dem „ß-ss“: Der fragende Lehrer gibt eine Schwäche zu. Bin gespannt, ob viele so mutig sind, diese zu nutzen.

    Im übrigen: Deine Story gehört in jede Lehrerausbildung, weil sie a) jedem irgendwann passiert und b) deine Reaktion meiner Meinung nach die einzig Richtige (oder richtige??) war. Kompliment.

  3. Im Zeitalter, wo jeder Schüler mal schnell auf Wikipedia, einem Wörterbuch oder einfach im Internet nachschlagen kann, ist eine krampfhafte „Ich bin der Lehrer und damit allwissend und somit besser als Du“-Haltung lächerlich.

    Es gehört heute zum Job eines Lehrers, dass er sich langsam aber sicher daran gewöhnen muss, dass Schüler via Internet sehr umfassend recherchieren können und damit dort und da Wissensvorsprünge haben, wenn sie es möchten.

    Und zum konkreten Fall: Der Schüler macht den Lehrer auf einen Fehler aufmerksam? Klar ist es peinlich, klar möchten wir möglichst kompetent wirken. Klar tun wir unser Bestes, keine Fehler zu machen.

    Aber Fehler sind etwas Gutes: Sie bieten eine Gelegenheit zur Kommunikation – zur echten Kommunikation. Sie offenbaren die Denkweise der Lerner. Sie lernen uns Demut, indem sie uns vom hohen Ross herunterholen. Sie bieten Chancen, uns zu verbessern und unsere Menschlichkeit, unsere Schwächen und Stärken zu erkennen. Sie machen das Leben spannend und bieten Möglichkeiten, die es ohne sie in dieser Form nicht gegeben hätte.

  4. Das ist eine tolle Idee, denn selbst man man Deutsch als Muttersprache spricht, ist einem ja doch nicht ALLES vertraut! Und noch schwieriger wird es, intuitiv bekannte Regeln zu formulieren und zu erklären! Von den neuen Rechtschreibregeln ganz zu schweigen, ich hab noch die alten in der Schule gelernt…

    • Mir geht es doch genau so. Mein schlimmstes Erlebnis war, als ich nach dem Erziehungsurlaub von Englischunterricht auf DaF umgestiegen bin und ganz siegessicher an der Tafel das Wort „Fluss“ mit ß anschrieb. Zu meinem Unglück saß eine Praktikantin – frisch von der Uni :(( – im Kursraum und protestierte sogleich dazwischen: „Aber das wird doch mit doppeltem s geschrieben!“ Mir blieb nichts anderes übrig, als ganz ruhig bekannt zu geben, dass ich von der alten Schule und noch nicht ganz firm in den neuen Rechtschreibregeln bin. Und dann habe ich mir gleich am Abend die wichtigsten Änderungen angesehen. Ich denke, das Belastendste ist – in meiner Erfahrung – seine Unzulänglichkeiten nicht aufrichtig zuzugeben. Sobald man das gelernt hat, kann einen nichts so schnell aus der Bahn werfen. Schließlich sind wir alle Menschen und irren ist uns allen eigen … und erlaubt. Oder?

      • Da lob ich mir doch die Schweizer Rechtschreibung: kein Eszett – da kann der Vokal so lang oder kurz sein, wie er will 🙂

        Aber nicht gewusst habe ich auch schon oft was nicht – oder zumindest nicht hundertprozentig. Ich sage dann halt, ich liefere es noch nach und weiss dann beim nächsten Mal mehr.

        Cornelia

      • Ja, Cornelia, die Schweizer haben es wirklich gut. Für alle, die sich an die Rechtschreibregeln in Deutschland halten müssen, kann ich noch eine sehr klare Anleitung empfehlen, die HIER zu finden ist: http://www.gymnasiale-oberstufe.de/oberstufe/schriften/Rechtschreibungguterklaert.pdf.

        Das mit dem „nicht gewusst“ mache ich auch. Außerdem lobe ich regelmäßig, wenn aus den Fragen der Lerner klar wird, dass sie wirklich mitdenken und durch die Übergeneralisierung einer Regel auf Widersprüche stoßen (die zu erklären mich auch immer wieder zur Recherche zwingen) 😉
        Liebe Grüße,
        Rike

Hinterlasse eine Antwort zu pruwer Antwort abbrechen