Die Zuordnung von Konnektoren zu den Gruppen „kausal“ bzw. „konsekutiv“ scheint nicht sehr klar zu sein. Sucht man Hilfe im Internet, kommt man zu eher widersprüchlichen Ergebnissen. Darum habe ich bei WordReference-Forum eine Anfrage gestartet, um von Experten einen Rat zu erhalten. Wer diese Anfrage verfolgen möchte, kann HIER mitlesen. LG, Rike
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Hallo Rike,
ich glaube die Beantwortung deiner Frage hängt damit zusammen, ob man kausal im engeren oder im weiteren Sinn versteht. Im weiteren Sinn kann man auch Konsekutivsätze als kausal bezeichnen, da im Konsekutivsatz ja wie in den Kausalsätzen eine Grund-Folge-Beziehung beschrieben ist, nur dass in Kausalsätzen (im engeren Sinn) der Grund „markiert“ ist (durch die Konjunktion), in Konsekutivsätzen die Folge:
Er geht heute nicht zur Arbeit, weil er krank ist.
Er ist krank, so dass er heute nicht zur Arbeit geht (gehen kann).
Im weiteren Sinn gehören auch die Finalsätze, u.a. zu den Kausalsätzen. Aber im DaF-Unterricht würde ich der Logik der Schüler folgen – so wie auch Canoo, Prof. Dr. Griebel und meine Deutsche Grammatik 2.0.
Ich bin übrigens vor einiger Zeit genau über die gleiche Stelle im EM Hauptkurs gestolpert. und habe in der Tabelle (in meiner Ausgabe ist das S.98) einen dicken Kreis um daher, darum, deshalb, ein Ausrufezeichen und einen Pfeil nach unten in die Zeil konsekutiv. 😉
Viele Grüße
Uli Mattmüller
http://www.deutschegrammatik20.de
Hallo, lieber Uli!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich habe natürlich sofort auf http://www.deutschgrammatik20.de gestöbert 😉
Deine Anmerkung i.S.v. „im engeren Sinn“ finde ich hilfreich. Wenn ich vom reinen Sprachgefühl ausgehe, erlauben Konnektoren wie „folglich“, „demzufolge“, „infolgedessen“ auch eine stärkere Betonung der logischen Herleitung von Sachverhalten, sind also besonders gut für die Darlegung einer wissenschaftlichen Beweisführung geeignet.
Was meinst du dazu?
Viele Grüsse,
Rike